Der Riesling gilt als einer der besten und vielschichtigsten Weißweine. Mit seiner aromatischen, zitronenfrischen, mineralduftigen Art kommt er hervorragend zum Ausdruck. Er hat sich zu dem trockenen Rheingauer Riesling verschrieben – dabei ist in warmen Jahren gerade der Rheingau die ideale Quelle exzellenter Beeren – und Trockenbeerenauslesen. Diese Rebsorte entfaltet vor allem in gemäßigtem Klima mit einer langen Reifezeit ihr volles Aroma.
Die Rebsorte stellt hohe Ansprüche und verlangt dem Winzer sein gesamtes Wissen und handwerkliches Können ab. Sie verfügt über eine ausgewogene Kombination aus Farbe, Frucht und Burgunder Bukett. Nur eine lange Reifezeit am Stock ermöglicht die typische Aromatik und elegante Säure- und Tanninstruktur.
Im Weingut Christian Faust machen rund 80 % der Fläche den Riesling und 20 % den Spätburgunder aus.
Grauburgunder ist eine weit verbreitete, edle weiße Rebsorte mit vielen Namen. Sie wird in Italien Pinot Grigio genannt, in Frankreich Pinot Gris, in der Schweiz Malvoisie und in Deutschland heißt der Grauburgunder oft auch Ruländer, Grauer Burgunder oder gar Grauer Riesling.
Grauburgunder hat Beeren von rötlicher bis graubläulicher Farbe, die sich in der Reife ins Graue neigt. Der Grauburgunder-Wein leuchtet in sattem Goldgelb, manchmal sogar mit einer Spur ins Bräunliche. Er verströmt wunderschöne Duftnoten, manchmal dezent nach Honig oder Mandeln. Im Geschmack ist der Grauburgunder reich an Extrakt. Er enthält meist wenig Säure und manchmal rauchiges Aroma. Ein erhabener Begleiter für Braten mit hellem Fleisch, Geflügel und mildem Käse.
Der Weißburgunder ist ein toller Sommerwein und ein idealer Menübegleiter. In Italien auch als Pinot Bianco und in Frankreich als Pinot Blanc bekannt, gehört er zu den beliebtesten Weißweinsorten Europas. Als Mutation des Grauburgunders gehört er damit ebenfalls zur großen Burgunder-Familie.
Blass bis hellgelb im Glas leuchtend und mit einem zarten Duft nach Zitrusnoten verführt er die Nase. Das leicht nussige Aroma des Weißburgunders ist sortentypisch und wird von Kennern besonders geschätzt. Mit seinem dezenten Aroma von Ananas, Apfel, Birne und Quitte ist er ein toller Begleiter zu leichten Speisen wie Meeresfrüchten, Kalb, Fisch und Geflügel. Die angenehm erfrischende Säure unterstützt diesen frischen Charakter des Weines. Wenn der Weißburgunder im Barrique ausgebaut wird, ist er auch eine schöne Ergänzung zu Lamm und Jungwild und löst damit den klassischen Rotwein zum Fleisch ab.
Der Gewürztraminer ist, wie der Name schon vermuten lässt, sehr würzig. Er birgt die Aromen von Orangenblüten, Rosen, Litschis und weihnachtlichen Gewürzen in sich, sein Duft mutet fast exotisch an. Vor allem die süßen Sorten erweisen sich als sehr beständig und eignen sich hervorragend zur Lagerung. Ein Gewürztraminer nach einer zehnjährigen Ruhezeit im Weinkeller ist noch einmal ein ganz besonderes Geschmackserlebnis
Die süßen, schweren Sorten haben schon etwas von einem Dessertwein und lassen sich wunderbar „einfach so“ genießen. Als Begleitung zu süßem sowie deftigem Gebäck oder zu Käse, insbesondere
Rotschmierkäse, ist dieser Wein ganz hervorragend geeignet. Die eher trocken ausgebauten Sorten, die vor allem in Südtirol zu finden sind, harmonieren mit Terrinen, Wild, Geflügel und Fisch.
Über sechs Lagen und vier Orte verteilen sich unsere Weinberge. Auf rund zehn Hektar wachsen Riesling und Spätburgunder, Grau- und Weißburgunder, Sauvignon Blanc, Roter Traminer, Müller-Thurgau, Cabernet Dorsa und Cabernet Mitos. Besonders schätzen wir die Vielfalt der Rebsorten und unserer Weinberge, den Ausdruck ihrer Böden und des Mikroklimas. Jeder Weinberg hat seine eigene Geschichte. Diese Vielfalt auf die Flasche zu bringen, ist unser täglicher Antrieb.
Dabei probieren wir gerne neue Dinge aus. Wir experimentieren mit dem trockenen und restsüßen Ausbau der Weine. So dürfen bei uns auch ein feinherber Riesling ins Barrique aus französischer Eiche oder unterschätzte Rebsorten wie Cabernet Dorsa und Cabernet Mitos in unserem Wingert wachsen.
Der leicht geneigte Hang blickt nach Süden, die exponierte Lage prägt auch den Namen. Hier bekommen die Reben viel Sonnenschein und wachsen auf kräftigem Löss- und Lehmboden, mit kiesigen Einlagerungen. Ein Paradies für unsere Reben, stets mit Wasser, Nährstoffen und Sonne versorgt. Am Sonnenberg bauen wir vornehmlich Riesling an, der mit Kraft, Gehalt und schöner Fülle punktet.
Die sprechenden Namen der Weinberge verraten auch beim Eltviller Langenstück, was hier besonders auffallend ist: die Form des langgezogenen Weinbergs. Der tiefgründige Löss- und Lehmboden sorgt für gute Wasser- und Nährstoffversorgung. Auch in trockenen Jahren sind die Reben ausreichend versorgt. Körperreiche Weine, die mit der passenden Säure zu wahren Allroundern in der Essensbegleitung werden, wachsen hier.
Die Wildsau ist unsere bekannteste Lage in Martinsthal: nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Wildschweinen und anderem Wild aus dem angrenzenden Wald. Meistens lassen sie genug Beeren für unsere Weine am Stock. Die wachsen hier auf steinigen Lehmböden. Dieser ist aus verwittertem Schiefer entstanden. Die Rieslinge bilden hier einen feinen, erdigen Charakter aus, den wir besonders mögen.
Neben dem Eltviller Langenstück gehört passenderweise auch der Martinsthaler Langenberg zu unserem Portfolio. Ein Steilhang, langgezogen, der von der Sonne verwöhnt wird und uns vor allem mit Spätlese-Qualitäten beschenkt. Der Schiefer wird tagsüber von der Sonne erwärmt und gibt diese Wärme nachts wieder ab. Reife Trauben, die aber immer eine feine mineralische Säure, zitrische Früchte und viel Ausdruck in die Flasche bringen.
Eine der Großlagen im Rheingau, die uns jedes Jahr typische Rheingau-Rieslinge liefert, Weine mit markanter Säure und ausgeprägter Frucht, die unkomplizierte Trinkfreude bieten.